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Italien,
vor 1500, Datierung durch ein paralleles Vergleichsgefäß im
Bayrischen Nationalmuseum in München (Inv.Nr.3572 MA)
Kupfer, vergoldet, getrieben, graviert, Glas
Maße: Höhe 410 mm, Breite des Schaugefäßes 70 mm,
Durchmesser des Fußes
120/170 mm
Der Reliquienbehälter ist in Form eines gotischen
Turmreliquiars gestaltet worden. Die Basis zeigt eine typische gotische
Fußform in der Art eines sechsseitig geschweiften Sternes.
Der Schaftsockel ist mehrfach profiliert. Der sehr schlanke Schaft trägt
die Laterne des Reliquiars, die aus einem viereckigen Glasgehäuse
mit über Eck gestellten Pfeilern geformt wurde. Hinter vier Fensterrahmungen
aus kleinen Rundbögen, die an den Seiten mit Säulenkapitellen
abschließen, ist die Reliquie, ein Knochenstück des hl. Domninus
(+304) auf rötlichem Textilgrund aufgenäht. Ein Papierstreifen
mit der Beschriftung „S. Domine M. 9.Oct.“ kennzeichnet die
Reliquie.
Eine ursprünglich vorhanden gewesene Turmbekrönung ist abgebrochen.
Das Reliquiar stammt aus dem Deutschen Hochadel.
Ein Zugang zum Verstehen der Reliquienverehrung, dem
auch der moderne Mensch aufgeschlossen ist, kann in dem allgemein
menschlichen Verlangen gesehen werden, einen geliebten oder verehrten
Menschen so nahe wie nur möglich zu sein oder Erinnerungsstücke oder
Bilder von ihm mit sich zu führen, um seine Vorbildlichkeit stets vor
Augen haben zu können. Siehe Literatur: Sakrale Kunst v. Werner Fischer.
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