Ciborium

Deutsch, Rheinland (Erzherzogstum Jülich)?, um 1700, Silber, innen vergoldet, getrieben, ziseliert, punziert, gegossen, montiert.
Maße: Höhe 220 mm, Durchmesser der Cuppa 82/94, mm Durchemsser des Fußes 100 mm
Marken: Stehender Löwe (im Oval), Rad

Das Ciborium ruht auf einem runden Fuß mit flach gewölbtem überkragendem Rand. Die godronierte Fußoberfläche wölbt sich über einer aufsteigenden Hohlkehle.
Die Balusterform des Nodus mit ornamentloser glatter Oberfläche fügt sich in die Gestaltung des Schaftes harmonisch ein. Auf diesen Schaft aufgesetzt ist die Cuppa des Ciboriums in niedriger, gestauchter Form.
Deckungsgleich verschließt ein Deckel mit sechseckig ausgestelltem Rand das Gefäß, mit dem es mit einem Scharniergelenk verbunden ist.

In der Formgebung folgt dieses barocke Ciborium der Gegenbewegung, dem „Schlichten Stil“, der sich innerhalb des barocken Stilempfindens ausgeprägt hatte.
Das Ciborium dient der Aufbewahrung des geweihten eucharistischen Brotes. Sein Name Ciborium (cyburium) leitet sich sowohl von der ägyptischen Lotosfrucht, einer becherförmigen Hülse ab, wie auch aus dem griechischen „kiborion“ (Gehäuse) und deutet gegenüber der Patene an, daß dieses Gerät mit einem Deckel fest verschließbar ist. Literatur: Sakrale Kunst v. Werner Fischer