Die Glocke berichtet am 27. Februar 2010 über den Besuch
im Museum im Goldschmiedehaus Ahlen am 19.02.2010:
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Toleranz setzt Wissen voraus
Dolberg. „Toleranz setzt Wissen übereinander
voraus." Mit diesen Worten begrüßte Werner Fischer eine
Gruppe der Kolpingsfamilie Dolberg zum Besuch der
Ausstellung „Islam und türkisches Leben", die im Rahmen
der politisch-kulturellen Wochen 2010 im Museum im
Goldschmiedehaus Fischer gezeigt wird. Die Vorsitzender
der Kolpingsfamilie Dolberg, Irmgard Venjakob, freute
sich über den guten Besuch der Kolping-Gruppe zu diesem
Vortragsabend.
Werner Fischer verdeutlichte in seinem Vortrag viele
Gemeinsamkeiten zwischen den drei Religionen Judentum,
Christentum und Islam. So wird Abraham in allen
Religionen als Urvater verehrt, der die Basis für ihre
Religion geschaffen hat. In einem historischen
Querschnitt erläuterte Werner Fischer die Entstehung des
Christentums im Vergleich zur Entstehung des Islams ca.
600 Jahre später. Er beschrieb einige Gemeinsamkeiten in
beiden Religionen und außerdem fünf wesentliche Säulen
für die Religionsausübung im Islam: Das islamische
Glaubensbekenntnis, das fünfmalige tägliche Gebet, die
Almosen, das Fasten im Monat Ramadan und die Pilgerfahrt
nach Mekka. Diese Säulen sind für den gläubigen Moslem
grundlegend. Deshalb ist es sehr wichtig, so Fischer,
dass wir als Christen Verständnis für das religiöse
Leben im Islam aufbringen. Nur so ist es möglich, dass
Menschen unterschiedlicher Religionen im täglichen Leben
gut miteinander umgehen und auskommen.
Rituell ist die Ausstellung eingebunden durch
unterschiedliche Exponate aus dem religiösen und
täglichen Leben im Islam. Dazu gehört u.a. das Brauchtum
des türkischen Polterabends. Außerdem ist ein originaler
Pilgermantel aus Mekka zu sehen. Auch der Koran, den
Werner Fischer als sehr großen Schatz bezeichnete,
spielt in der Ausstellung eine wichtige Rolle.
Während des gesamten Vortrages stand die Toleranz
gegenüber dem Andersgläubigen im Vordergrund. Schon
Friedrich der Große sagte zu seiner Regierungszeit:
„Jeder soll nach seiner Facon selig werden, so wie er es
für richtig hält." Deshalb ist es, so Werner Fischer,
ganz wichtig, dass alle Menschen Verständnis haben für
die Religion und die Religionsausübung seines Nachbarn.
Das gilt in einer Stadt wie Ahlen mit einem sehr großen
Anteil an Menschen mit muslimischem Glauben.