Torafragment
Länge ca. 825 cm, Höhe 52 cm, 18./19. Jh., schönes Schriftbild
Torarolle - (Tora sche-Bichtav)
I
m Mittelpunkt des Glaubens an einen lebendigen Gott steht die jüdische Überzeugung, dass Er in irgendeiner Weise dem Geschöpf, welches Er mit einem freien Willen ausstattete, seine Gebote und Absichten mitteilte, und daß Er aber es dazu anhielt, sein gehorsamer Knecht zu sein.

Das außergewöhnliche historische Ereignis, ist die Verkündung der zehn Gebote am Berg Sinai, sieben Wochen nach dem Auszug der Kinder Israels aus Ägypten. Gottes Wille wurde in der Tora offenbart, die Moses auf der Grundlage göttlicher Prophetie während der vierzig Jahre nach dem Auszug aus Ägypten niederschrieb.

Neben den fünf Büchern Moses, dem Pentateuch, glauben die Juden, dass Gottes Wille sich auch in der mündlich überlieferten Lehre (Mischna und Gemara = Talmud) äußert. Sie wurde Moses zur mündlichen Überlieferung an die Nachfahren übergeben.

Die Torarolle ist das kostbarste Gut des Jüdischen Kultes. Sie enthält die von Hand auf Pergament niedergeschriebenen fünf Bücher Moses. Für die Niederschrift benötigt man ungefähr 40 Pergamentblätter aus der Haut kultisch reiner Tiere, die mit Fäden aus den Sehnen dieser Tiere zusammengeheftet werden.

Nach der Niederschrift werden das erste und das letzte Blatt des langen Pergamentstreifens an Fäden befestigt, die zum Aufrollen der Tora dienen. Die aufgerollte Tora wird festlich bekleidet und gekrönt und an einem besonderen Ort der Synagoge, im Toraschrein, aufbewahrt. Auch die Nichtjuden, wenn ihnen die Tora bekannt ist, zeugen der Tora ihren Respekt.

Für den Juden ist die Tora das „Allerheiligste".

Wie werden Torarollen geschrieben ?
Heute genau wie vor 3300 Jahren mit der Hand und Gänsefedern.
Um zu verhindern, dass der Schreiber sich verschreibt, was die Tora zum Gebrauch ungeeignet machen würde, wird Buchstabe für Buchstabe nacheinander kopiert.

Für den Gebrauch in der Synagoge ist die Benutzung einer handgeschriebenen Torarolle unerlässlich.

Es ist gut eine Torarolle zu stiften

Am Anfang und Ende der Torarolle befinden sich Stäbe aus Holz die auch Lebensbäume genannt werden auch um das aufrollen der Tora erleichtern.