Museumsleiter Goldschmiedemeister Werner Fischer (l.), Landrat Dr. Kirsch (r.)

Dr. Wolfgang Kirsch ist seit Juli 2006 LWL-Direktor.
Der gebürtige Frankfurter (Jahrgang 1950) studierte Jura in Berlin und Bonn, wo er 1969 Bundesgeschäftsführer des Rings Christlich- Demokratischer Studenten (RCDS) und 1970 stellvertretender RCDS-Bundesvorsitzender wurde.
Nach Referendariat und Promotion arbeitete Kirsch beim Bundesamt für Zivilschutz in Bonn-Bad Godesberg und von 1980 bis 1986 als Stadtdirektor der Stadt Wipperfürth (Oberbergischer Kreis).
1987 ging der promovierte Jurist als Oberkreisdirektor zum Kreis Warendorf, dessen Verwaltung er von 1999 bis 2006 als Landrat leitete.
Er war von November 1999 bis Juni 2006 Vorsitzender der CDU-Fraktion in der LWL-Landschaftsversammlung, der er von 1989 bis 2006 angehörte.
Wolfgang Kirsch ist seit über 30 Jahren verheiratet, vierfacher Familienvater und wohnt in Warendorf.

 

Das Bild zeigt von links nach rechts Frau Anni Fischer, Museumsleiter Goldschmiedemeister Werner Fischer, Theater und Filmregisseur Imo Moskowicz und Frau Renate, München, Hilde Kammer, Berlin, und Goldschmiedemeister Raphael Fischer im Museum im Goldschmiedehaus Ahlen am 11. November 2002
 
Imo Moszkowicz wurde am 27. Juli 1925 in Ahlen in Westfalen geboren. Sein Vater war Schumacher in Ahlen. Bis zum 9. November 1938, der Reichspogromnacht, besuchte der Dreizehnjährige die Ahlener Jüdische Volksschule .

Die Familie Moszkowicz wurde zwangsweise von Ahlen nach Essen transportiert, da Rat und Verwaltung der Stadt Ahlen das „ehrgeizige Ziel" verfolgten, der Reichsregierung in Berlin zu melden, dass Ahlen nun die erste „Judenfreie" Stadt im Großdeutschen Reich sei.

Ein Schulabschluss für den Schüler Imo Moszkowicz war nicht zu realisieren, denn die jüdischen Schulen wurden geschlossen. Imo begann kurzzeitig bei einem jüdischen Lehrmeister in Essen eine Zimmermannslehre, bis er als Fünfzehnjähriger, als Kohlentrimmer zur Zwangsarbeit auf dem RWE in Essen eingeteilt wurde. Von dieser Arbeitsstelle weg wurde er verhaftet und in eine Dortmunder Halle gebracht, wo man Juden der Region für den Abtransport einsammelte. Von hier aus wurden sie in die

Viehwaggons der Reichsbahn in das KZ Auschwitz befördert.

Ein Jahr zuvor waren die Mutter und vier Geschwister in ein östliches Konzentrationslager, ein Vernichtungslager deportiert und ermordet worden. Zwei ältere Brüder und Imo wurden 1943 in das IG-Farben Konzentrationslager Ausschwitz Buna transportiert, wo seine beiden Brüder Hermann und David ermordet wurden. Bei Kriegsende 1945 wurden die Häftlinge durch die KZ-Wachmannschaften aus dem KZ getrieben und es begann ein weiteres Martyrium, ein viele Tage und Nächte dauernder Todesmarsch.

Die Rote Armee befreite und erlöste in Liberec (ehem. Reichenberg) die Todeskandidaten. (Nachzulesen im Buch von Herrn Moszkowicz „Der graue Morgen" 4. Auflage bei mentis, Paderborn)

Nach dem Kriege 1945 kam Imo Moszkowicz nach Ahlen zurück. Man wies ihm als „Heimkehrer" eine Arbeitsstelle auf dem Wirtschaftssamt der Stadt Ahlen zu, in jene Stadt also, aus der er vor 7 Jahren gedemütigt, geächtet, verjagt, vertrieben worden war.

Im Dienst der Stadt Ahlen erfuhr er von einer „Jungen Bühne", einem soeben in Leben gerufenen Theater in Warendorf, dem er sich als ungelernter Schauspieler, knapp 20-jährig anschloss. Beseelt von der Schauspielkunst, dem Theater, widmete er sich der Weiterbildung und fand seine Berufung, indem er zunächst an der „Jungen Bühne" Warendorf, dam am „Westfalentheater Gütersloh", später in Düsseldorf an der Dumont-Linnemann-Schauspielschule das Handwerk von der Pike auf erlernte.

Sein Können, seine Sensibilität, durch das geschliffene Wort bei Schauspielern in Gesten, Gebärden rasant zu verwandeln und umzusetzen, Bühnereife anderen zu vermitteln, wurden von Gustav Gründgens, Düsseldorf, dessen Assistent er neun Jahre lang wurde, und von Fritz Kortner, dessen Assistent er am Berliner Schillertheater war, erkannt und gefördert. Bald wurde das Ausland auf den Künstler, Schauspieler und Regisseur Imo Moszkowicz aufmerksam. Santiago de Chile, Buenos Aires, Sao Paulo, Tel Aviv, Wien und Zürich - um nur einige Stationen seines künstlerischen Wirkens zu nennen. (Möchten Sie mehr erfahren, wenden Sie sich bitte an den mentis Verlag, Paderborn, und erwerben das Buch von Herrn Moszkowicz „Zauberflötenzauber").

Am 10. September 1991 wurde dieser großartige, immer bescheiden auftretende Mann öffentlich geehrt. Der Bundespräsident Richard von Weizäcker verlieh ihm das Große Bundesverdienstkreuz. Im Oktober 2002 erhielt er von der Hebräischen Universität Jerusalem den „Scopus Award". In seiner Heimatstadt Ahlen war es der Kreis „Forum Brüderlichkeit", der die Bitte 2005 an den Rat der Stadt Ahlen richtete, Herrn Imo Moszkowicz die Ehrenbürgerschaft und damit das Ehrenbürgerrecht der Stadt Ahlen anzutragen. Diesem Antrag (Wunsch) wurde einstimmig stattgegeben und in einer öffentlichen Veranstaltung in der voll besetzten Ahlener Stadthalle mit der Überreichung der Ehrenurkunde durch Bürgermeister Benedikt Ruhmöller am 5. März 2006 gewürdigt und dokumentiert.

Seit 1956 ist Herr Imo Moszkowicz mit Frau Renate Dadieu verheiratet. Sie wohnen seit über 30 Jahren in Ottobrunn bei München. Das Ehepaar hat zwei Kinder, Martin, (Filmproduzent) und Daniela Dadieu (Schauspielerin). Bei ihren Besuchen in Ahlen erfuhren Renate und Imo Moszkowicz von dem Museum im Goldschmiedehaus Ahlen, in dem sich eine ständige Ausstellung jüdischer Kultgeräte befindet. Gern nahmen sie die Einladung an, das Museum am 11. November 2002 zu besichtigen. Bei einem Besuch von Anni und Werner Fischer in Ottobrunn am 15. März 2006 widmete das Ehepaar Moszkowicz dem Museum im Goldschmiedhaus Ahlen eine Prachtausgabe einer Haggadah, ein Buch zum Pessachfest und ein Oberteil einer Megillath-Estherrolle aus Elfenbein. Danke.

Niemand kann vergangenes Geschehen wiedergutmachen, man sollte aber denen Respekt zollen, die das Unrecht ungewollt ertragen mußten.
Werner Fischer

 

 

 

Fahrt zum Goldschmiedhaus

Wadersloh (gl) Zum Frühlingsanfang machten Freunde der Senioren Union Wadersloh

einen Ausflug nach Ahlen, wo die 24 Ausflügler im Museum im Goldschmiedehaus vom Leiter Werner Fischer empfangen wurden.

Voller Ehrfurcht und Liebe stellte Werner Fischer die wertvollen Exponate, wie Kelche und Monstranzen, Reliquiare, Weihrauchfässer, Evangeliare, Kreuze und andere Werke der Volksfrömmigkeit aus dem 15. bis zu 20. Jahrhundert vor.

Mit vielen Informationen und neuen Eindrücken erreichten die Senioren wieder ihren Heimatort mit der Freude, einen schönen Tag erlebt zu haben.
Auszug aus der „Glocke"
 

 
 
 
KAB Steinbeck aus dem Tecklenburger Land
besichtigte das Museum im Goldschmiedehaus Ahlen

40 Männer und Frauen fuhren mit der KAB Steinbeck nach Ahlen. Schon am dortigen Rathaus wurden Sie vom Museumsleiter Werner Fischer in Empfang genommen und durch die Innenstadt geführt. Der Hopstener wohnt seit 1943 in Ahlen und konnte die Schönheiten der Stadt gut vorstellen. Auch seine Frau Anni geb. Schwienheer, stammt aus Hopsten. Seit 1984 führt Werner Fischer das Goldschmiedemuseum, er hat es aufgebaut und ausgebaut. Zu sehen und zu bestaunen waren Werke der sakralen und christlichen Goldschmiedekunst, aber auch Zeitmessgeräte, Elementaruhren und mechanische Uhren ab 1585.
Antike Jüdische Kultgeräte aus der Synagoge und dem jüdischen Leben gehören ebenfalls zur Ausstellung. Jeder konnte die Gegenstände auf sich wirken lassen, es wurde aber zusätzlich anschaulich erklärt.
Nach diesem erlebnisreichen, informativen Nachmittag verabschiedete sich die KAB mit herzlichem Dank und dem Steinbecker Lied.

Auszug aus der Presseveröffentlichung der Ibbenbürener Zeitung.