Goldschmiedehaus Ahlen Oststr. 69
Museum

Entrée

Noch im Kataster 1829/30 findet man die Bezeichnung Hönermarkt (Hühnermarkt) für den Platz zwischen dem Straßenanfang der Nordstraße, die in Richtung Warendorf führt und der Fleschstraße (Fleischstraße) heute Klosterstraße, eine innerstädtische Straße, die beide früher an der Oststraße begannen oder endeten.

Das Areal des Hönermarktes liegt etwa im Bereich des heutigen Marienplatzes.

Ein Haus von besonderer Größe auf dem vorgenannten Areal war das Haus Heitmann.

Der heutige Mariengarten, dessen Umfassungsmauern den Grundriss des abgerissenen Bürgerhauses Heitmann reflektieren, ragte mit seiner Freitreppe in die Oststraße hinein bis auf den Bürgersteig.

Genau gegenüber dem Haus von „Heitmannserben", dem Mariengarten, entstand 1974 das Goldschmiedehaus Oststraße 69, das den Nachbargiebeln optisch angepasst wurde.

Die Fassade mit ihren lichtblauen Klinkern bildet den Hintergrund für kantige, aufgesetzte, vergoldete Blockbuchstaben, die den Namen und den Beruf des Inhabers bezeichnen.

Zwischen den waagerecht verlaufenden Schriftzügen befinden sich eine in Bronze gegossene Kirche und 4 Dome. Alle 5 Skulpturen sind mit Feingold vergoldet.

Wie in einem Ratespiel versuchen Passanten zu ergründen, in welchen Städten sich die Kathedralbauten befinden.

Des Rätsels Lösung:

Die Pfarrkirche von Hopsten,

der Dom zu Münster,

der Dom zu Osnabrück,

der Dom zu Fulda,

das Aachener Münster

In welcher Beziehung die Sakralbauten zu den Inhabern stehen, kann man im Goldschmiedehaus erfahren.

Das Haus hat nach dem Willen der Inhaber ein eigenes Profil, ein eigenes Gesicht erhalten. Es ist unverwechselbar und damit „einzigartig". (Urteil der Experten)

Weitere Details der Fassade kann der Passant wahrnehmen.

Drei mit weißem spanischem Estremoz-Marmorplatten belegten Pfeiler tragen optisch das Haus. Am linken Pfeiler befindet sich eine Skulptur, die den Berufspatron der Schmiede, der Metaller, sowie der Goldschmiede, den hl. Eligius, darstellt. (588-660).

Der rechte Pfeiler zeigt den berühmten Bildhauer und Goldschmied Benvenuto Cellini (1500-1570), der den Perseus mit dem Haupte der Medusa in Florenz und das bekannte historische goldene Salzfass gestaltet hat. Der italienische Vorname Benvenuto bedeutet „Willkommen". 1989 wurde die Statue Chellinis den ausländischen Mitbürgern in der Stadt Ahlen gewidmet. Die Enthüllung nahm Bürgermeister Horst Jaunich vor.

Den Mittelpfeiler ziert als Skulptur den Gründer des Kolpingwerkes, den Schumacher und Priester Adolf Kolping. (1813- 1865) Das erste Ahlener Kolpinghaus stand von 1856 - 1879 im hinteren Teil des Hauses, wo sich heute das Meissen Studio von Gold Fischer befindet.

Alle drei Figuren sind aus Bronze mit Feingold vergoldet und wurden von der österreichischen Künstlerin Christel Haingartner † gestaltet.


Die Kragplatte, die den Bürgersteig im Bereich des Hauses vor Regen schützt, umrandet ein handgeschmiedetes Gitter, in dem sich viele vergoldete Buchstaben „G" mit einem angefügten Schwänzchen befinden. Jeder gestaltende Goldschmied hat oder übernimmt ein Meisterzeichen, mit dem er seine Unikate stempelt. Das „G" mit dem Schwänzchen impliziert einen Goldfisch.

Rechts und links auf dem Gitter befinden sich zwei Siegel. Das rechte Siegel ist das der Görlitzer Goldschmiede 2. Hälfte 16. Jh. mit dem hl. Eligius, eine Referenz an die Bürger der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik. Görlitz ist die östlichste Stadt der BRD.

Das zweite Siegel ist das Stadtsiegel von Ahlen mit dem hl. Bartholomäus, dem geflügelten Aal von 1255, das sich verkleinert an einer Kölner Urkunde befindet.

Im Zentrum des Gitters befinden sich drei Wappen. Das Wappen der Stadt Ahlen mit dem fliegenden, bekrönten Aal und Mauerkrone von 1910. Rechts das Berufswappen der Goldschmiede.
Das linke Wappen ist das Familienwappen es zeigt zwei goldene Fische.

Ein Haus, ein Buch mit vielen Seiten und wahren Geschichten, die zeigen, dass dieses Haus wirklich einmalig ist.

In diesem Haus befindet sich das Museum im Goldschmiedehaus Ahlen.

Was macht das Museum? Es sammelt und präsentiert Exponate, die an die Kunst, die religiöse Vergangenheit im Zeitfenster der Menschen erinnern, christliche Kunst aus mehr als 1000 Jahren, vornehmlich repräsentiert durch die Goldschmiedekunst, die zum „Lobe seiner Herrlichkeit" entstanden ist, gottesdienstliche Geräte, die Visionen reflektieren in der christlichen Welt.

Nach jüdischem Glauben wurde die Welt im Jahre 3760 vor der christlichen Zeitrechnung geschaffen. Welche Rituale, welche jüdischen Kultgeräte begleiten das jüdische Leben? Dem Museum ist es gelungen, Exponate zu erhalten, die eine visuelle und geistige Quelle erschließen.

Buddhismus, Religion oder Philosophie? Ist es die Kraft der Gelassenheit? Schätze des Buddhismus - eine Sammlung erlesener Exponate aus Fernost. Über die Ritualgegenstände und deren Gebrauch können Sie bei einer Führung Vieles erfahren.

Alles hat seine Zeit - die Zeit zu messen, zu zerhacken oder auch zu genießen. Darüber erfahren Sie etwas bei einer Museums-Zeitreise, unterstützt mit Elementaruhren wie
Sonnen-, Feuer-, Wasseruhren und auch mechanischen Uhren ab 1585.

Wenn Sie sich über die Schätze des Museums, ihre Bedeutung und Aura informieren möchten, wird einige Tage vorab um Anmeldung mit der Nennung der zu erwartenden Personenzahl unter der Nummer 02382 3467 gebeten.

Der Eintritt beträgt ab 8 Personen 3,- € pro Person = 24,- €, die auch anfallen, wenn die Zahl unterschritten wird.

Die ca. einstündige Führung schließt einen Vortrag über ein spezielles Museumsthema ein. Dabei werden wichtige Exponate den Vitrinen entnommen und den Besuchern, die in bequemen Sesseln sitzen, gezeigt und auch besprochen.